Bau eines Winkelbecken
Unglaubliche viel Material wird für ein Becken dieser Grösse verbaut.
Meine grossen Rochenbecken stehen auf 27mm Massivholzplatten.
Auf der Rückseite sind sie, für die Querstabilität, miteinander
verbunden.
Es gibt fertige Rückwände oder Rückwandmodule zu kaufen.
Ich finde optisch kann man an den Teilen bestimmt nichts aussetzen. Was mich
an den Elementen stört, ist der enorme Platzverlust, der utopische Preis
und vor allem, dass grosse Welse Löcher in die Module raspeln können.
Als Alternative könnte man einfach eine Folie auf die Rückscheibe
kleben.
Aber auch dies entspricht nicht meinen Vorstellungen eine schönen Beckens.
Also blieb mir wieder einmal nichts anderes übrig als die Rückwände
selber anzufertigen.
Wie macht man eine Rückwand, die natürlich aussieht, wenig Platz beansprucht
und den Zähnen von Welsen standhalten kann?
Als Grundplatten nehme ich Styrophamplatten. Das Material hat den Vorteil, dass
es sich besonders gut strukturieren lässt. Am besten wird mit einem Messer
die grobe Struktur geformt und dann mit einer Feile oder Raspel fein geschliffen.
Mit starken Säuren ginge es schneller und einfacher, leider lässt
sich die Strukturenstärke nicht bestimmen.
Mit einem Industrieheissluftföhn habe ich es auch versucht. Dies hat den
Nachteil, dass sich die ganze Platte verzieht und dadurch nicht mehr gut angeklebt
werden kann.
Der Einsatz mit einer Polierscheibe und einer grossen Bürste ergab auch
nicht das gewünschte Ergebnis.
Also blieb mir nichts anderes übrig als mit einer Raspel und Löffeln
grob und mit einer Feile das Styropham fein, zu strukturieren.
Durch meinen Kollegen konnte ich einen Eimer zwei Komponenten Epoxydharz erwerben,
der als Barriereschicht im Hausbau eingesetzt wird.
Als nächstes muss man den Zweikomponenten Harz anmachen und gleichmässig
auf die Rückwand verteilen.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an meinen Kollegen Hansruedi der mir
dabei netterweise geholfen hat.
Zuerst haben wir grosse Steine darauf gelegt und anschliessend gereinigtes Kies
dazwischen gestreut und angepresst. Nach zwei Tagen trocknen wird die Rückwand
abgespritzt und kann anschliessend mit Aquariumsilikon in das Becken geklebt
werden. Als Spriesmaterial, um die Platten an die Rückwand zu kleben, habe
ich Haselnussäste verwendet.
Die offenen Fugen zwischen den Platten können nach dem Aushärten mit
Harz gefüllt und anschliessend mit feinem Sand abgedeckt werden.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es natürlich aussieht und dass die
Welse keine Löcher in die Rückwand raspeln können.
Als
erstes werden die Filter in die Becken geklebt.
Dann wird die Rückwand an die eingelebten Innenfilter angepasst.
Anschliessend mit Silikon Punktuell an die Rückseite des Beckens geklebt.
Kleine offene Fugen können dann im Becken mit Harz zugeklebt werden und
mit Sand
überdeckt.
An die 10cm breiten Stege habe ich Schaumstoffmatten geklebt. In die Platten
habe ich Kletterpflanzen und Mangroven gesetzt, die zu einer natürlichen
Wasserqualität beitragen.
Besondere
Achtung ist dem Bodengrund zu schenken. In den grossen Becken verwende ich helles
Kies mit der Körnung 0,4-0,8mm. Die Bodenschicht ist ca. 5cm dick. Darin
können sich die Rochen gut eingraben und trotzdem muss ich den Bodengrund
nicht absaugen, da er durch das ständige Blasen (futtersuchen) laufend
aufgewühlt wird.
In den Rochenbecken
habe ich nur grosse Wurzeln und schwere Steine.
Es dürfen keine kalkhaltigen Steine verwendet werden. Durch den gelösten
Kalk wird das Wasser negativ beeinflusst. Es wird härter.
Rochen haben erstaunlich
viel Kraft. Kleinere Einrichtungsgegenstände werden durch grosse Rochen
mühelos umgeworfen.
In Becken mit jungen Rochen ist eine Bepflanzung möglich. Da die jungen
Rochen erstaunlich schnell wachsen, wird die Flora aber früher oder später,
eher früher, ausgeblasen oder abgebrochen.
Wurzeln sollten
aus Morkin- oder Mangrovenholz sein. Leider ist die Beschaffung von grossen
Wurzeln eine sehr kostspielige Angelegenheit.
Ich hatte das Glück, bei einem Bauern der Torf abstechen darf, grosse schöne
Moorwurzeln zu erwerben. Es ist Weidenholz. Die Baumteile können hunderte
von Jahren alt sein.
Nach dem Wässern in meinem Weiher, habe ich die Wurzeln mit Hochdruck abgespritzt
um alte Rindenresten zu entfernen. Kleine Reststücke werden von meinen
Welsen gerne abgeraffelt. Die Welse vor allem die Pleco L27 und L90 lieben Wurzeln.
Damit die Rochen
mehr Platz zum schwimmen haben, hänge ich die Wurzeln auf.
Gerne versammeln sich die Fische unter den Wurzeln.
Fertig!!!!
Ein neues Projekt:
Das neue Becken soll
4m lang, links 1.8m und rechts 0.8, tief werden.
Verbunden werden die Seiten mit zwei Frontscheiben.
Das Becken wird 0.7m hoch.
Die erste Platte,
des Untergestell steht. In der Garage liegt das Material, für den Filterbau
bereit.
Ich werde dieselben Innenfilter bauen, wie in den anderen Becken, nur einwenig
grösser.
Links wird das Becken
zusammen gebaut. Rechts wurden die Schaumstoffe, wo ich die Pflanzen reinsetze,
an die Stege geleimt.
Endlich ist es soweit
und das Becken kann geflutet werden.
Links ist die draufansicht
des Filters zu sehen. Rechts ist die Filterkammer wo die Pumpe integriert ist.
In der ersten Kammer habe ich neu, Teichbürsten integriert. In den Bürsten
sammelt sich der gröbste Schmutz.
Als biologischen
Filter habe ich eine Kanal gebaut, den ich mit Lavasteinen und Siporax gefüllt
habe.
Darin habe ich verschiede Pflanzen gesetzt. In den Kanal wird Wasser, aus der
letzten Filterkammer gepumpt.
Einige Barsche sind
die ersten Bewohner des neuens Beckens.
Die Rochen werden erst eingesetzt, wenn alle Wasserwerte stimmen und das Becken
einige Wochen in Betrieb ist.